Ich kann verstehen dass viele Menschen glauben das sie mit Ballspielen dem Hund etwas Gutes tun. Der Mensch fühlt sich glücklich, hat Spass und sieht seinen Hund, der ebenfalls freudig hinter dem Ball hinterherjagt. Und das immer und immer wieder….. Aber ist es nicht etwas stupid und unter dem Niveau eines Hundes?

Was passiert mit dem Hund? Hat der Hund wirklich Spass? Viele Hunde rennen wie verrückt Dingen hinterher, die wir ihnen werfen (Ball, Frisbee, Stöcke, etc). Wie beim Jagen schüttet der Hund jedesmal Hormone aus. Diese fühlen sich toll an, sind selbstbelohnend und der Hund will diesen „Kick“ immer wieder. Er kann also gegen diese Hormone nichts tun. Ausserdem wird viel Energie freigesetzt zu Beginn des Hinterherrennens, die der Hund bei einer Hetzjagd brauchen würde. Beim Ballspiel findet diese Hetzjagd aber nicht, oder nur sehr kurz statt. Die Energie kann also nicht abgebaut werden, sondern das Ganze fängt, durch wiederholtes Ballwerfen, immer wieder von vorne an. Am Ende steht der Hund da, ist völlig übererregt und hat viele Hormone im Körper. Und wir erwarten dann das er sich in unserer Gesellschaft brav und ruhig verhält!

Wenn wir also Bewegungsreizspiele machen, fördern wir genau diese Hormonausschüttung. Hunde können Bewegungsreize nicht mehr gut aushalten, fangen vielleicht sogar an Jogger, Fahrrädern etc. hinterherzujagen. Oft wird genau das bei Welpen schon gefördert durch Ballspiel.

Die Hormone bleiben tagelang im Körper und bauen sich nur langsam ab. Spielen wir täglich Ball, kommen die Hunde nicht mehr zur Ruhe, sind gestresst und überdreht. Stress kann auch chronisch werden und die Hunde haben eine schlechte Selbstbeherrschung, sind reizbarer und lernen schlechter. Ausserdem kann es auch zu gesundheitlichen Folgen kommen. Wir machen unsere Hunde zu Junkie’s.

Also, wenn Du Deinem Hund was Gutes tun willst – hör auf mit Gegenständen werfen!

 

Hier noch eine Geschichte von einem Kunden. Labrador, 3 jährig, will das Gegenstände geworfen werden. Er fixiert Steine, Nüsse etc. so dass spazieren fast nicht mehr möglich war. Kam im Haus nicht zur Ruhe, machte Gegenstände kaputt, pöbelete an der Leine andere Hunde an etc.

Die Kunden bekamen den Auftrag, ab sofort das Werfen von jeglichen Gegenständen zu unterlassen. Einfach nicht mehr werfen. Das fiel ihnen total schwer, sie haben es aber gemacht. Nach 2 Wochen zeigte der Hunde keine unerwünschte Verhaltensweisen mehr. Alles hat sich von selbst erledigt, ohne das an einem Thema gearbeitet werden musste. Er kam zur Ruhe und hat seine Sucht bezwungen.