Verdauungsprobleme

Es gibt Hunde die sind nicht wählerisch und haben eine gute Verdauung. Sie vertragen z.b. auch Billigfutter. Es gibt aber ganz viele Hunde die sensibel sind und Anzeichen zeigen dass sie Probleme haben mit der Verdauung. Hier lohnt es sich, genau hinzuschauen.

Anzeichen das ein Hund Probleme mit der Verdauung hat gibt es einige:

  • übermässiges Gras fressen
  • öfters Durchfall/Verstopfung
  • Mundgeruch
  • Schuppiges, mattes Fell
  • Allergien
  • kahle Stellen im Fell/Juckreiz
  • häufiges Kratzen
  • dreckige Ohren
  • nach Hund riechen (Ausdünstung)
  • Erbrechen (Futter oder Gallensaft)
  • Schmerzen (Magengrummeln/häufiges Strecken (Gebetsstellung)

Wo liegen die häufigsten Ursachen bei Verdauungsproblemen:

  • falsches Futter/falsche Zusammensetzung
  • übermässige Gabe von Kauartikeln (Eiweissüberschuss)
  • ständiges Füttern mit Leckerlis
  • Stress
  • mentaler Druck vom Hundehalter weil der Hund nicht regelmässig frisst

Ganz oft sind es die Kauartikel, die den Hund Probleme bereiten. Viele Kauartikel bestehen komplett aus Eiweiss (Ohren, Ochsenziemer etc). Eiweiss ist bereits im Hauptfutter enthalten. Hier kann es zu einem Überschuss von Eiweiss kommen und der Hund reagiert entsprechend darauf.

Empfehlung: Anstatt eines Ohrs kann auch einfach eine rohe Karotte gegeben werden. Viele Hunde mögen das. Ansonsten können Kauartikel auch einfach weggelassen werden.

Nicht jeder Hund verträgt Trockenfutter. Hier spielt die Zusammensetzung eine grosse Rolle. Futter mit vielen Zutaten drin heisst nicht, dass es gutes Futter ist. Im Gegenteil. Enthält das Futter z.B. viele verschiedene Kräuter kann das auf die Dauer zu Problemem führen. Jedes Kraut hilft bei etwas und sollte nur kurzzeitig eingesetzt werden. Trockenfutter sollte als Hauptbestandteil Muskelfleisch enthalten. Der Hauptbestandteil steht in der Liste auf der Verpackung immer an 1. Stelle. Steht da z.B. „tierische Nebenerzeugnisse“ sind das Abfallprodukte wie Krallen, Schnäbel etc.), also kein Fleisch.

Nassfutter: Auch hier sollte auf eine gute Zusammensetzung geachtet werden. Mischfütterungen sind oft nicht sinnvoll da der Magen des Hundes sich immer auf das Futter einstellen muss. Wenn ein Hund z.B. gebarft wird, verändert sich der PH-Wert im Magen. Gibt man dann noch Trockenfutter dazu, kann ein Hund Magenprobleme bekommen und erbricht z.B. Galle.

Barf: Viele Hunde mögen rohes Fleisch zwar, haben aber Probleme mit der Verdauung. zB. sollte einem Allergiker, der auf Gräser allergisch ist, keinen Pansen gefüttert werden. Rohfleischknochen sind oft auch nicht gut verträglich. Oft kommt es beim Barf zu Mängeln beim Vitamin D, Jod, Zink (über-/unterversorgung) und der Kalzium/Phosphor-Anteil stimmt nicht, wenn man sich nicht beraten lässt von einer Ernährungsberatung. Sehnen, Bänder etc. sind schwer verdaulich und machen magensensiblen Hunden Probleme.

Gekochtes Futter: Hier wird Rohfleisch genommen, aber noch kurz gedünstet. So wird die Mahlzeit sehr leicht verdaulich für den Hund. Bei gekochten Rationen muss immer noch Mineralstoffe/Vitamine/Spurenelemente zugefüttert werden. Vorteil von Barf und Gekochtem Futter: ich weiss genau was drin ist. Wie auch beim Barf muss das Futter anteilmässig stimmen: Muskelfleisch (Eiweisslieferant), Innereien, Kohlenhydrate, Gemüse (Balaststoffe), Oele

Grundsätzlich gilt: Wenn ein Hund Probleme hat, lass erstmal alle Produkte, die er zwischendurch bekommt, einfach weg. Füttere nicht zu oft. Wenn du ständig Leckerlis fütterst ist der Magen ständig am Magensaft produkieren und es kann zu Erbrechen führen. Bei erwachsenen Hunden reicht eine Fütterung 1 bis 2 mal am Tag.

Schau dir die Zusammensetzung des Futters an und lass dich beraten von einer neutralen Person (Tierärzte wollen Tierarztfutter verkaufen).

Schau dir den Kot deines Hunde an. Er sagt viel aus über das Futter und woher die Probleme kommen. Schleimiger Kot hat oft mit dem Dickdarm zu tun und weniger mit dem Dünndarm. Grosse Mengen an Kot rührt daher dass das Futter nicht hochwertig ist und die „Füllstoffe“ einfach wieder ausgeschieden werden. Riecht der Kot extrem, sollte das Futter angeschaut werden.

Bei der Barffütterung und bei der Fütterung mit gekochten Rationen ist die Menge an Kot sehr klein und stinkt auch nicht.

 

Noch ein Thema zum Antischlingnapf: Meiner Meinung nach ist so ein Napf nicht nötig. Ein Hund ist absolut in der Lage, grössere Mengen herunterzuschlingen. Er hat keine Mahlzähne wie wir. Natürlich hat sich sein Organismus im Laufe der Zeit auch verändert und ist nicht mehr so wie beim Wolf. Dennoch ist es okay wenn Hunde ihr Futter herunterschlingen. Solche Näpfe können beim Hund auch Frust auslösen und sogar eine Futteraggression hervorrufen.

Ich selber koche seit 3 Jahren für meine Hunde. Nach jahrelanger, ergebniseloser Suche nach dem richtigen Futter für meinen Allergiker und meinen magensensiblen Hund bin ich beim Kochen gelandet. Seither haben wir Ruhe und es geht allen Hunden super damit. Der Aufwand ist natürlich höher, aber das nehme ich gerne in Kauf. Die Kosten sind etwas höher als ein Trockenfutter, ist aber absolut bezahlbar.

Falls Dich das Thema interessiert…. ich habe eine Ausbildung gemacht zur Ernährungsberaterin und zwar in allen Bereichen. (Trocken/Nassfutter, Barf, Kochen). Der Grund dafür war, dass ich mir für meine eigenen Hunde einfach das Wissen aneignen wollte.