Fragst du dich manchmal warum dein Hund an der Leine pöbelt? Was du falsch gemacht hast? Ob ihr vielleicht einfach nicht zusammen passt? Hast du schon Vieles ausprobiert?
Hier mal ein paar Beispiele warum dieses Verhalten entstehen kann:
Frust:
Durfte dein Welpe immer zu anderen Hunden hin und mag Hunde eigentlich? Pöbelt er ohne Leine nicht wenn ein anderer Hund kommt? Wird er aber durch die Leine eingeschränkt und kann nicht mehr selber entscheiden, dann pöbelt er? Dann kann eine mangelnde Frustrationstoleranz ein Thema sein.
Sozialmotiviert:
Es ist möglich dass dein Hund dich als Ressource sieht, Kommt ihm ein fremder Hund zu Nahe, zeigt er aggressives Verhalten und verteidigt die Ressource. Anzeichen dafür können sein, dass dein Hund weniger reagiert wenn du nicht in der Nähe bist.
Territorial:
Vor dem Haus, in der Strasse vor dem Haus oder auch auf Strecken die dein Hund gut kennt ist seine Pöblerei heftiger als an Orten die er nicht kennt? Verhält er sich an „fremden“ Orten vielleicht sogar ganz ruhig? Hier wäre das Thema dann territorialmotivierte Aggression.
Beutemotiviert:
Wenn du Futter oder ein Spielzeug auf den Spaziergang mitnimmst, besteht die Möglichkeit dass dein Hund diese Gegenstände verteidigt und heftig reagiert wenn ihm jemand zu nahe kommt.
Status:
Wenn der Hund einen hohen Status zugewiesen bekommen hat von dir, für Sicherheit sorgen muss und eigene Entscheidungen trifft, wird er seine Rolle ernst nehmen und sich entsprechend verhalten. Er traut dem Menschen nicht zu, diese Situationen (Hundebegegnungen) zu lösen.
Unsicherheit:
Es gibt Hunde die eher unsicher sind und die Sicherheit der Leine dazu nutzen, sich so darzustellen. Ohne Leine sind diese Hunde meist problemlos.
Schlechte Erfahrungen:
Wurde ein Hund attackiert an der Leine kann es sein, dass ab diesem Zeitpunkt pöbeln entsteht oder sich verstärkt.
Hormone:
Bei aggressivem Verhalten werden Hormone ausgeschüttet. Diese fühlen sich gut an und es verschafft dem Hund Erleichterung. Pöbelt ein Hund schon längere Zeit, belohnt er sich mit diesem Verhalten quasi selber. Hier ist es oft der Fall, egal was man tut, man kriegt das Pröbeln nicht in den Griff. Viele Hunde fangen mit dem Pöbeln an wenn sie in die Pubertät kommen. Auch hier sind Hormone beteiligt.
Ungünstige Verstärker:
Schimpfen, Beruhigen, Ablenkungen oder auch Unterbrechungen klappen manchmal aber ganz oft nicht? Unregelmässige Belohnungen und auch Unterbrechungen können Verhalten festigen oder auch noch schlimmer machen. Mit der Aufmerksamkeit, die der Hund bekommt, kann das Verhalten noch unterstützt werden.
Ganz oft sind es Mischformen warum ein Hund an der Leine pöbelt. Deshalb ist es so wichtig, zuerst an der Basis zu arbeiten und nicht am Problem selber. Ursachen finden anstelle von Symptombekämpfung.
Der Hund hat dieses Verhalten zwar abgespeichert in seinem Gehirn, es ist aber möglich, daran zu arbeiten und eine Lösung zu erarbeiten. Dazu sind einzelne Schritte an verschiedenen Stellen nötig.